Dann endlich: „der Zoch treckt", die begehrten Plätze werden eingenommen, und Kurt ist in seinem Element. Kopfüber und mit den Armen rudernd ins Meer der 1 Mio. Jecken. Die Strecke wird zunehmend voller und an manchen Stellen gerät der Wagen ins Stocken. Das Siegerlied der Fetzer läuft mechanisch rauf und runter. Die Menge kreischt: „Kamelle" und die Schmetterlinge schmeißen, was das Zeug hält: Blumen, Kaugummi, Schokoriegel, Flugzeuge, Sonnencreme, Kämme, Putzschwämme, Bälle...
Kurt Fenn ist definitiv die schillerndste Figur der Schmetterlinge, wenn nicht des gesamten Düsseldorfer Karnevals, und dies ohne jegliche Allüren. Mutig und extrovertiert geht er als Frontfigur vorne weg, ist sich für nichts zu schade. Er ist der Pulsschlag des Wagens, hat sichtlich Spaß am Närrischen Ausnahmezustand mit den Menschen. Er singt, moderiert, verteilt Bützchen und dirigiert Kamelle für die verschweißte Menge.
Um siegreich einmarschieren zu können, erkämpfen sich die närrischen Truppen den Weg durch das enge Spalier. Der Triumphzug, durch die eingenommene Altstadt ist ein sinnlicher Genuß.
Nun folgen die engsten und gleichzeitig wurfträchtigsten Stellen, um Ballast abzuwerfen, damit der Wagen der Schmetterlinge wieder abheben kann: An der Tribüne des Rathauses mit den 400 erlesenen Ehrengästen und den TV-Kameras vorbei.
Gesichtet unter den Ehrengästen auch der Botschafter
Kirgisiens Valery Maratbek Bakiev nebst Gattin (Mitte), die auf kirgisisch leidenschaftlich Helau schreit, während der
Botschafter nicht dieselbe Begeisterung aufbringen kann.
Hier hat man beste Laune und feiert am Lautesten
In der Menge baden, ganztägig flattern, Helau schreien, und immer lustig. Wirklich kein Problem für echte Schmetterlinge. Sie haben enormes Durchhaltvermögen. Es geht über die Kö, die Prachtmeile der Narren, und unsere geschmeidigen Flugtierchen zeigen bis zuletzt keinerlei Ermüdungserscheinungen trotz langer Wartezeit und Fußmarsch.
Schade, Zug schneller zu ende als gedacht, Akteure steigen vom Wagen. Der Präsidentenrock hat Gott sei dank keinen nenneswerten Schaden erlitten. Also dann, auf zum Weiterfeiern!
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