Das neue Windows - Betriebssystem "Vista" ist ab dem 05.03.07 für Privatanwender im Handel.

Das neue Betriebssystem Vista sollte ursprünglich schon im November starten, doch die Sicherheitslücken im Vorgängersystem Windows XP hielten den Hersteller Microsoft auf Trab, so dass ein Verkaufsstart des neuen Betriebssystems kurz vor Weihnachten unmöglich erschien. An der Entwicklung von Vista arbeiteten 2000 Programmierer fünf Jahre lang. Das war Rekord.Die Verzögerung kostete Microsoft sehr viel Geld. Im vierten Quartal 2006 rund eine Milliarde Dollar. Microsoft macht seinen Gewinn fast alleine mit Windows und Office.

Die Vista Entwickler haben nach den Erfahrungen mit Windows XP größten Wert auf Sicherheit gelegt. Vor allem der neue "Windows Defender" und die runderneuerte Firewall sollen verhindern, dass der eigene Rechner ausgespäht wird, oder unerwünschte Programme eingeschmuggelt werden. Microsoft, sowie die meisten Experten sehen Vista als das bisher sicherste MS-System an. Aber absolute Sicherheit gibt es nicht, so auch bei Vista. Eventuelle Fehler schließt selbst Microsoft nicht aus. Trotz der hohen Konzentration auf Sicherheit fehlt ein wichtiger Bestandteil: Eine Virenschutzsoftware. Bei Vista vergebens zu suchen, so wie bei seinen Vorgängern. Allerdings steigt Microsoft jetzt in diesen Markt ein. Windows Live OneCare heißt das neue Programm, das etablierten Anti-Viren-Anbietern wie Kaspersky, Symantec oder McAfee Konkurrenz machen soll.

Und schon hagelt es Beschwerden dieser Unternehmen. Sie werfen Microsoft vor, ihnen wichtige und nötige Informationen vorzuenthalten um ihre Produkte an Vista anzupassen. Aber das hindert sie nicht daran, dennoch einen neuen Virenschutz für Windows Vista herauszubringen. Was ist eigentlich neu an Windows Vista? Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero will Microsoft Anschluss finden an das Betriebssystem Mac OS X von Apple. Die Entwicklung von Aero wurde jedoch deutlich abgespeckt, um den Vista-Start nicht zusätzlich zu verzögern. Das Urteil eines Experten des "Wall Street Journal" war dementsprechend. Er nannte das Ergebnis ein "weitgehend unspannendes Produkt". Viele Nutzer warten dagegen händeringend auf die neue Grafikschnittstelle DirectX 10, die in Vista enthalten ist, und damit wohl einen neuen Standard setzen wird.

Vorenthalten wichtiger Informationen an Mitbewerber, hatte die Europäische Union dazu veranlasst, dem Unternehmen Strafzahlungen in Millionenhöhe anzudrohen. Auf die Kritik vieler Großkonzerne und Konkurrenten wie IBM, Nokia, Sun Microsystems und Oracle hin wurde die EU tätig und verhängte diese Drohungen. Die Großkonzerne werfen Microsoft vor, mit dem neuen System seine Praxis der Wettbewerbsbehinderung fortzusetzen. Außerdem sei Vista in der Strategie von Microsoft der erste Schritt, seine beherrschende Stellung auf das Internet auszudehnen. Mit einem Anteil von über 90% dominiert Windows den Markt der Personal Computer.


Windows Vista - das neue „Betrübs"System

Windows Vista sorgt also für viel Wirbel, aber ist es den Umstieg von XP wirklich wert? Am ende ist Vista möglicherweise nicht ausgereift und Windows schmeißt es auf den Markt, um Monopole aufrecht zu erhalten und so Kohle zu kassieren. Man knallt es auf den Rechner und wahrscheinlich - wie üblich - funktioniert die Hälfte nicht, es gibt Pannen und Ausfälle. Das wäre jedenfalls nichts Neues! Virenschutz bestünde minderwertig, die Arbeit wird behindert. Ein entscheidender Vorteil etwa soll die 3 D Maske sein, dadurch sollen Spiele, Filme, Medien...besser wirken oder es soll „leichter zu handhaben" sein.

Die Frage auf der Microsoft-Homepage, ob unser PC „dafür fit" ist, ist bezeichnend. Ist dies nicht der Fall, muss man erneut umrüsten und bei der Stange bleiben, um die Abhängigkeit immer neu zu generieren.  Wie Experten meinen, könne Microsoft ein Monopol bei der Verwertung von digitalen Medien auf dem PC schaffen. Zusätzlich bestehe durch die dort eingebaute DRM-Technik namens "Vista Content Protection" das Risiko der schädlichen Nebenwirkungen. Zu prüfen sein wird des weiteren, ob sogar Menschenleben gefährdet sind.

In diesem Kontext ins Auge springend seien zunächst die höheren Kosten, die auf Hardware- und Software-Hersteller zukommen. Dazu wird der Grafikkarten- und Chipsatz-Hersteller ATI zitiert: "Diese Kosten werden auf die Verbraucher umgelegt und können die Verfügbarkeit von hochleistungsfähigen Plattformen verzögern." Neue Hardware und neue Treiber müssen in Zukunft den Vista-DRM-Kriterien genügen und zertifiziert sein, was entwicklungstechnisch mit erheblichem Mehraufwand verbunden ist. Treiber oder Komponenten, die sich als fehlerhaft im Sinne von Microsofts Vorgaben erweisen, können in Zukunft per Kommando über das Internet abgeschaltet werden. Dazu heißt es in einem entsprechenden Microsoft-Dokument: "Die geschützte Umgebung in Windows Vista wird, nach Verstreichen einer angemessenen Warn- und Wartefrist, jeden Treiber blockieren, der Premium-Inhalte nicht ausreichend schützt [...] Wenn ein- und derselbe Treiber für alle Chips eines Herstellers eingesetzt wird, dann könnte die Blockade des Treibers dazu führen, dass alle Produkte eines Herstellers einen neuen Treiber benötigen." Zu Deutsch: Ein fehlerhafter Treiber kann dazu führen, dass eine Grafikkarte, eine Soundkarte oder eine andere systemkritische Komponente den Dienst einstellt. Im schlimmsten Fall sind alle Produkte eines Herstellers davon betroffen.

Es scheint also in Zukunft nicht mehr ausgeschlossen, dass beispielsweise die Computer eines Krankenhauses, eines Ministeriums, oder der Flugüberwachung von Microsoft über das Internet auf einen Schlag abgeschaltet werden.

Ein anderes, gravierendes Problem sieht man in der automatischen Verschlechterung von Bildinformationen, falls Premium-Inhalte verarbeitet werden. Die Spezifikation von Vista sieht vor, dass die Darstellungsqualität von digitalen Bildern automatisch verringert wird, sobald eine Komponente des Systems geschützte Inhalte, zum Beispiel Musik, verarbeitet. Ohne, dass der Anwender das weiß, könnten dann etwa Röntgenaufnahmen verfälscht dargestellt werden, zu falschen Diagnosen führen und am Ende Menschenleben gefährden.

Angesichts solcher Risiken, bleibt die Frage nach Microsofts Motiven: "Warum riskiert Microsoft soviel Ärger?" Der einzig vorstellbare Grund, dass Microsoft die eigenen Entwickler, die Gerätehersteller, unabhängige Entwickler und Kunden derart quält, wäre, dass Microsoft die vollständige Kontrolle über die Vertriebskanäle [für digitale Premium-Inhalte] erhält, sobald diese Kopierschutz-Mechanismen Verbreitung gefunden haben [...] Am Ende wird ein erzwungenes Monopol stehen, gegen das das bestehende De-facto-Monopol von Windows harmlos aussieht." Und dies, weil Microsoft das System inklusive Krankheiten Durchdrücken will, um den User bei der Stange zu halten und ihn weiter funktional auszuquetschen.

Völlig konkurrenzlos ist Windows allerdings nicht. Als Alternativen, werden von vielen Anwendern das Betriebssystem Linux und das Apple System Mac OS genutzt und geschätzt. Wer mit wenig zufrieden ist, wie z.B. E-Mail, Browser und einem Office-Paket, der kann mit ruhigem Gewissen und ohne Probleme auf die Produkte der Konkurrenz zurück greifen. Bei einigen Spezialprogrammen und vor allem bei Spielen, ist die Auswahl jedoch kleiner.


Alexander Rebmann