Prügelkommandos, Intriganz und Rache - kleinkriminelle Sittengeschichte
„Mach das Schwein alle - ich will es bluten sehen"
Brutale Schlägergruppen: Wann kommen Sie, wer schickt sie? Heiner Köse
Es gibt sie! Lokal und global. Es gibt sie sowohl in Diktaturen, als auch als verlängerten Arm von strebsamen politischen Parteien, im Business oder in gastronomischen Gefilden, wo sie sich vital tummeln, eigentlich über die Fläche schon dort, wo es um geringste Fleischtöpfe oder gar ruhmversprechende Einzelinteressen beispielsweise eines eitlen, selbsternannten Miniatur-Herrschers aus dem Legoland geht. Schließlich muss es nicht immer ein bedeutender Gesamtpate oder ein Hitler mit Schergen sein, der sein geliebtes Volk unter Kuratel stellt!
Gemeint sind schnelle Schlägertrupps. Oftmals handelt es sich mit den Protagonisten solch böswilliger Gruppen um dumpfe Vasallen mit bulligen Stiernacken. Zwar müssen sie nicht per se ohne Zähne sein und können manchmal auch Business-Kleidung tragen, sie zeichnen sich in jedem Fall aber durch hohe Spielfreude aus. Mitwirkende solcher Prügelkommandos sind willfährig, gewalttätig und von sauberen Herren funktionell erwählt worden, ohne selbst jemals zu merken, wie perfide sie unter völliger Hingabe ihres Vertrauens und Ausnutzung ihrer Loyalität benutzt werden, um als Belohnung langfristig bestenfalls Knast- oder Gescheiterten-Karrieren einzuschlagen.
Vielfach agiert diese minderwertige Spezies für eine ebenso minderwertige blasse „Elite" im Hintergrund, um kritiklos deren ureigene Interessen durchzusetzen - damit die feingliedrige, vor Mut und Persönlichkeit strotzende, „Generalität" sich selbst nicht zeigen muss - treten, schlagen, schießen, zerstören sie und es macht ihnen zudem großen Spaß, da sie ihrer hohen Aufgabe gemäß sehr gut ausgesucht wurden, denn die, die sie erwählen, die Puddingweichen Hintergrundverstörten, sind so blöd nicht, lediglich verschroben, etwas sadistisch und revanchistisch geprägt. Vermutlich haben sie neurophysiologische Defizite, mindestens aber Charakterschwächen.
...weil wir dürfen! |
Beleuchtet man, wie viel legitimierte Truppenangehörige weltweit im Krieg gern und aus schmieriger Lust auf Frauen und Kinder schießen, sie gewalttätig schlagen, ihnen Wunden zu fügen, sie instrumentalisieren; oder welche Büttel eines schmutzigen Systems weltweit Andersdenkende malträtieren bzw. in der Geschichte immer wieder malträtiert haben, nimmt man verschreckt zur Kenntnis, wie weit verbreitet, logistisch präsent und aktionsbereit schäbige Syndikat-Strukturen gediehen sind. Aber auch in den unhörbaren Schattenspalten des näheren Umfeldes wird gequält, geprügelt, gedroht, eingeschüchtert und Zwang angewendet. Und dort, wo es durch einen politischen Deckungsrahmen öffentlich möglich ist, schießen grobkörnige Irre auf Menschen, lachen, treten, prügeln, lachen wieder, sind randvoll mit Testosteron und fühlen sich stark, mutig, männlich, unbesiegbar, ungefährdet und großartig, weil sie dürfen!
Ob in Simbabwe Schlägertrupps des Mugabe-Regimes weiße Farmer verjagen oder die Stimmabgabe in den Wahllokalen überwachen, ob die Kommunistische Partei Chinas brutale Schlägertrupps installiert, um rechtssuchende zivile Omis weg zu schaffen oder Olympia sauber zu klopfen, ob vom Militärregime gegen Demokratieanhänger eingesetzte brutale Schlägertrupps in Burma kräftig loslegen (Die Menschenrechtsvereinigung AHRC hat dazu entsprechende Dokumente, die belegen, dass burmesische Militär- und Zivilbeamte präzise Anweisungen darüber enthalten haben, wie die Schläger der Gang: „Swan-ar Shin" mobilisiert und gelenkt werden, um Aufstände zu unterdrücken), ob Schlägertrupps gegen streikende Textilarbeiterinnen aus Bangladesh Unwesen betreiben, ob türkische Sicherheitskräfte und faschistische Schlägertrupps gemeinsam gegen Studenten an den Hochschulen der Türkei und Kurdistans vorgehen, die für die Demokratisierung der Hochschulen und gegen das türkische Unrechtsregime kämpfen. (Die Veranstaltungen werden ohne zögern im Schulterschluss von Stoßtruppen der faschistischen MHP - in Deutschland bekannt als 'Graue Wölfe' - und der Polizei, also Ordnungskräften des Staates, angegriffen). Mit Knüppeln und Schlagstöcken schlagen Uniformierte und Zivilfaschisten auf linksorientierte Student/Innen ein. Viele wurden verletzt, Hunderte verhaftet. (nadir.org), ob der Regimekritiker und Journalist Magomed Jewlojew, der Betreiber einer regierungskritischen Internetseite, mit der er das Vorgehen der Polizei gegen Zivilisten und mehrfach den inguschetischen Präsidenten Murat Sjasikow kritisierte, getötet wird - die russische Polizei wäre im übrigen bekannt für ihr hartes Vorgehen (politik.de). Bei der Stichwortsuche wird offenkundig, wie viel Artikel über Ermordung von Journalisten auftauchen - es gibt Listen! Ob braune Jungnazi Schlägertrupps gezielt und vermummt auf Linke in Friedrichshain Jagd machen und die Kieze verunsichern (R. Funke, Neues Deutschland), ob uniformierte Schlägertrupps im Rahmen eines polizeilichen Übergriffes eine Wuppertaler 1-Mai-Demo überfallen und zerschlagen, wenn sie unterschiedliche Spektren der Linken gegen soziale Ungerechtigkeit, kapitalistische Verhältnisse, Faschismus und Krieg auf die Straße bringen, ob ein bekannter Salzburger Gewichtheber von vermummten und bezahlten Männern mit Fäusten, Messern und einem Baseballschläger attackiert wird und die Polizei es „nicht glauben" kann, dass man Gewalttäter in Salzburg engagieren könne, und die Mafia für „auch ganz nett" hält. In einigen Salzburger Lokalen wäre es „ganz einfach", professionelle Schläger für 1.000 Euro anzuheuern, was die Polizei nicht wahrhaben möchte (Ladosy.org), ob Schießereien bei Al Capone in Zeiten der Prohibition, oder ob kalkulierte Folter in geheimen Stuben überall um uns herum stattfindet...
Schlägertruppen gibt es auf allen Seiten, in jeder nur denkbaren Version, und können von Finanziers, denen zuvor unpässlich der Kragen platzte, mühelos beansprucht werden, da es garantiert keinen Mangel an skrupellosem Rohmaterial gibt.
Der Kulturschreck kann sich sogar noch verstärken, wenn man das gebotene Bild in analoger Anwendung auf lokale Segmente herunter bricht. Denn:ob Polizeiskandale wie Prügel und Folter in der Düsseldorfer Altstadtwache, ob willkürliche ruppige polizeiliche Behandlung bei Ingewahrsamsnahmen, auch wenn zur Zielerreichung vollkommen überflüssig, ob Düsseldorf von der Mafia überrollt wird und sich Gangster gewalttätig immer mehr „Geschäftsfelder" etwa hinsichtlich Schutzgeld, Menschenhandel, verbotenem Glücksspiel, Geldwäsche usw in der Stadt sichern, ob türkische Schuldeneintreiber-Banden oder organisierte Banden aus Polen, Russland, der Ukraine oder Libanon sich breit machen... Düsseldorf ist „die große Drehscheibe für das bandenmäßig organisierte Verbrechen" (Quelle: 29 April 2007, D´dorfer RA W. Siebers: Express), ob Schlägereien zwischen verfeindeten Drogenhändlergruppen am Bahnhofsvorplatz, die (man mag es kaum glauben) mit Speeren aufeinander losgehen, ob im aktuellen Düsseldorfer Fall der erstochenen russischen Geschäftsfrau Galina A., die schon zuvor von Auftragskillern erpresst wurde, entweder die russische Mafia oder Einer, der sich über „ihre Geschäfte ärgerte" verantwortlich zeichnet, in jedem Fall gab es eine Hintergrundeminenz und nun ist sie tot - es wird von einem Mordauftrag ausgegangen. Oder ob der Chef der Treuhandgesellschaft Detlev-Carsten Rohwedder (1991) durch das ungesicherte Fenster seines Düsseldorfer Hauses erschossen wird... jedes Mal gibt es Ausführende, die dazu bereit sind.
Da man sich im Grundsatz seine „Berufung" nach Neigung aussucht, und dies soweit möglich auch in „wahllosen" Zeiten, in denen wenig Jobs zur Verfügung stehen, kann man, wenn man Lust hat, Macht auszuüben oder zu Knüppeln, als Auftragsschläger agieren, in abgemilderter Form aber auch als städtische Ordnungskraft fungieren, oder wenn man Gefallen daran hat, auf Leute einzuschlagen, auch zur Exekutiv-Polizei gehen. Wenn ein Schläger dann etwas Glück hat, findet er bei einer Demo einen geeigneten Frauenkopf, auf den er den Knüppel schmettern kann, nur weil sie „zufällig in der Nähe steht" oder er kann bei „Fußballschlägereien in der Altstadt unbestraft mitmischen. Er dürfte! Es erinnert ein wenig an Pyromanen von der Feuerwehr, an pädophile Pädagogen oder an rechtsbeugende Richter.
Bei den gewalttätigen Auftragsschlägern hingegen spielen für die „besonderen Aufgaben", die sie erfüllen sollen, als Anreiz zwar auch Scheinchen eine Rolle, gleichwohl aber haben die Besteller der kruden Dienstleistung auch hier leichtes Spiel. Es reicht außer Scheinchen ein simples Wörtchen bei den armseligen Hohlbirnen, Schlüsselreize zu setzen, dumpfes Lachen auszulösen und sie bewegen sich. Bloß, von ihnen unbemerkt, ein paar Knöpfchen drücken, und schon schießen die Befehle los ins Hirn der Totalausfälle und sie treten arglos Menschen nieder!
Schibullski wirds machen
Als Modifikation gibt es aber noch die „feinen Bestrafer", die, die Rache und Genugtuung haben wollen und herzlos und sadistisch vom Schreibtisch planen. Ihre größte Waffe ist das Telefon sowie ihre freundschaftlich-fruchtbaren Beziehungen zu praktischen Strippenziehern. Ein kurzer Hinweis per Telefonat reicht, die gewünschte Strafmaßnahme für einen abtrünnigen Querstörer schnell zu realisieren. „Du Ernst, kannst du mal eine Kleinigkeit für mich erledigen da ist doch dieser dreckige Fröschke, der hat mich mit seinem Artikel so aufgeregt... bitte sorge doch mal dafür, dass er nie wieder irgendetwas schreiben kann... sicher, Herr Oberbürgermeister, ich kann ihm eine Haftstrafe aufbrummen, u. Stadtwerke-Ferdi kann ihm den Strom abstellen, oder Schibullski bricht ihm die Knochen...
So in etwa könnte es telefonisch ablaufen, wenn eine weiche Feuerqualle einen hinterhältigen Racheakt plant, weil sie mit gewissen Tatsachen nicht klar kommt, nicht verlieren kann oder sich weiter gütlich und unbelästigt halten möchte.
Ein guter Auftraggeber hat sie zur Verfügung, die Häscher, wenn er in verschlossenen Stuben, ohne Fernsehkameras mit den Stiefeln auf dem Schreibtisch sagt, „bringt mir das Schwein - ich will es bluten sehen - ich will seinen Arsch, die Sau, hat gewagt, mich vor Publikum zu kritisieren und meine überaus berechtigten Interessen zu beinträchtigen". Der sie einsetzt, ist im Hintergrund und darf sich unter keinen Umständen zeigen. Im Umkehrschluss heißt das, er hat was zu verlieren, und dass er allein es nicht schafft - er kann es nicht, er hat Angst um seine Stellung und Position. Weil er nicht die Stirn hat, sich direkt zu wehren und dafür dann gerade zu stehen, muss es also einer sein, der viel Angst hat - aber dafür umso brutaler seine folgenreichen Kommandos delegiert, um hinterher Vollendung und Genugtuung zu genießen. Er selbst ist nicht mutig - er braucht einfach Hilfe in seinen zahlreichen Unzulänglichkeiten.
Wenn in Düsseldorf Treterkommandos, z. B. nicht genehme Wahlkampfplakate einer Konkurrenzgruppe, also ihr indoktriniertes Feindbild, zerstören; oder rechte Schläger, die kalkuliert auf Veranstaltungen „gegen rechts" auftauchen (wie 2000 geschehen, auf dem Düsseldorfer Rathausvorplatz) und mit Anlauf im Horizontalflug vor die Köpfe beliebig ausgewählter älterer Herrschaften treten, einfach so, nachdem sie im Vorfeld gestört haben und wie Krähen in düsterer Formation schon irgendwie spürbar eine „Atmosphäre" der sich ankündigenden Gewalt verbreiteten, dann hängt das einzig damit zusammen, dass ihre Hintermänner irgendetwas nicht verkraften, sehr schwach sind oder gar von perversen Gelüsten gefangen sind, die sie an andere Stelle niemals zugeben können.
...er hält es nicht mehr aus, es ist zuviel, er hat Angst um sich und will Rache für die „Demütigung", die ihm widerfuhr und den Beinahe-Verlust seiner Position, und dann, wenn es zur Entladung kommen muss, dann schickt er sie los.., die Anderen werden das machen... faire Mittel, wie unter Charakterleuten, reichen ihm nicht, der Zweck ist alles, er ist ein „Ehrenmann" anderer Prägung, er muss aber nicht unbedingt nervös-explosiv schwitzen, er kann auch ein Eiskalter sein, berechnend - außer in eigenen Angelegenheiten - auch emotionslos. Er kann es nicht mit sich ausfechten, er kann nicht vernünftig zurückschrauben oder auf natürlich Weise seinen Organismus zur natürlichen Erledigung beanspruchen, was ja gerade sein großes Defizit offenkundig macht, nein, er muss Siegen, obwohl er schon längst verloren hat. Er hält sich nicht für erbärmlich und feige, sondern er hält sich für gewieft und erhaben - ein Mann eben!
Möglicherweise ist es sogar so, dass umso sauberer jemand daher kommt, spiegelbildlich seine Gedankensphäre umso dreckiger ist - allein aus biochemischen Gründen sowie aus Gründen der dualistischen Kompensation. Und seine öffentlich nach außen zelebrierte Sauberkeit wäre schon genau der Indikator, ihn im Vorfeld als verdächtig einzustufen, ihn genau zu beobachten und irgendwann einmal heraus zu filtern.
Denn: Wenn der Mensch zwangsläufig so böse ist, und wir das als Faktum einfach hinnehmen müssen, dann kann ja mit den Sauberen schon was nicht stimmen - dann muss es bei ihnen ja zwangsläufig zu einer orgiastischen Entladung kommen, um ihren Trieben, dem menschlich schmutzigen Teil, dem Eigentlichen, freien Lauf zu lassen. Sind die Sauberen also die Eigentlichen? Muss man die Sauberen wegfegen, um die Gesellschaft gewaltfreier zu bekommen. Von wem geht mehr Gefahr aus fürs Kollektiv? Von den offenen Schlägern der Straße oder von den Verdeckten durch ihre Befehle, ohne die es keine Aufträge gäbe?
Außerdem - kriminalistisch beliebt: eine Analyse vom Ergebnis her gesehen ist immer recht nützlich, also die Frage, für wen es sich lohnt, eine für die Opfer schwerwiegende Folge zu erzeugen. Auf diese Weise ergeben sich aus der Natur der Sache oft Hinweise zu den Drahtziehern, auch wenn sie mit ihrer mächtigen industriellen Maschine der Verdunkelung und der Feigheit später erfolgreich leugnen.
Die prügelnden Stiernacken haben vielleicht keine Zähne im Maul, aber die Herren im Hintergrund mit den Krawatten und dem fiesen J.R.-Lachen sind möglicherweise die Gefährlicheren, da sie ja die gesamte Logistik steuern. Ein Einzelschläger kann maximal seine eigenen kleinen Interessen befriedigen, es sei denn er organisiert sich selbst eine aktive zweckorientierte Gruppe, aber dazu dürfte es ihm an Potenzial und Bildung fehlen, also ist es für ihn besser, seine Berufung von oben bestätigt zu wissen, dann wiederum muss er sich um weniger Kümmern.
Jedenfalls bleibt eine spannende Frage offen, die ebenso zu klären wäre wie...
die alte Frage nach dem Bösen und dessen Vermeidbarkeit
Die philosophisch vielbeschworene „Banalität des Bösen" findet sich personifiziert in sämtlich Vorgenanntem wieder. Was ist denn aber das Böse? Gemäß Prof.-Dr. Theo Payk , Psychiater, der langjährig die Abgründe der menschlichen Psyche analysiert (20min.ch) „Etwas sehr Menschliches"!
Welche Motive haben denn jene, sich schafhaft für irgendwelche Ziele eines patriarchalen Individualkaisers und in blindem Gehorsam ohne eigenständiges Profil herzugeben. Es hat sicher mit Geldzahlungen zu tun, aber die zweite Frage ist ja, was sie dazu erst fähig macht! Ergänzende Motive können sein: simpler Lustgewinn, aber eine boshafte Person wird nach Prof. Payk durch ganz verschiedene Motive angetrieben: Egoismus, Macht, Ideologie und Verblendung... wer böse handelt, verletze Regeln des Miteinanders! Auch könne das Böse ansteckend sein. Unter Gruppendruck verstärkt es sich und anhand der Nazi-Pogrome war zu sehen, dass Menschen fanatisiert werden können. Erst zusehen, dann selber Täter! Besonders labile Menschen sind anfällig dafür, Mitläufer in einem gleichgeschalteten System zu werden.
Auf die Frage der präventiven Vermeidbarkeit, also ob man gute von schlechten Menschen durch Kernspins bzw. Visualisierungen unterscheiden kann, meint Payk: Bei antisozialen Psychopathen, also bei Menschen, die keinerlei Mitleid für andere Empfinden, scheint es tatsächlich Funktionsdefizite im Gehirn zu geben. Bei Versuchen, den skrupellosen Schwerstverbrechern Bilder zu zeigen, bei denen ein Normaler Mitleid empfindet, waren diese Reize bei den Gefühlskalten überhaupt nicht erkennbar. Diese Ursachen-Prozesse finden statt im limbischen System und den angrenzenden Hirnregionen. Aber auch in der Frontalhirnregion von Intensivtätern werden die Impulse zu schwach kontrolliert. Aus der Evolution bringen wir gewisses Aggressionspotenzial zwar mit und das Böse fungiert als Arterhaltung zur Streuung unser Gene, daran hat sich nichts geändert, bloß heute kann man das manipulativ und strategisch nutzen mit Hilfe von Waffen.
Der Mensch „ist also böse" - da kann man wohl nix machen, und muss sich jetzt in Gestalt der anthropologischen Konstante für ewig damit abfinden? Wie viel verkraftet man denn, davon hinzunehmen? Wieviel soll man, falls man sich für anständig einstuft, ertragen, um in Frieden leben zu dürfen. Was kann man tun? Gegengewalt und Eskalationen? „Brutalst mögliche Aufklärung" - wie in Hessen?
Eine Lösung kann zunächst „staatspolitisch von oben" von entsprechenden Adressaten u. Interessenten eingeleitet werden. Ferner dann muss dies im Schulterschluss einerseits aus der Mitte der Gesellschaft getragen und zudem repräsentiert werden durch die obersten Vertreter der Gemeinschaft i.R. des Gemeinwohls und anhand eines expliziten Kodex vollzogen werden, um klar zu definieren, dass dieses Verhalten gesellschaftlich vollständig missbilligt wird und man sich davon für alle Zeiten deutlich distanziert.
Das erste, was einem im Rahmen einer wirklich ernst zu nehmenden und kollektiv erwünschten Kampagne gegen Gewalt und Verrohung einfallen möchte - wie es die Stadt sonst regelmäßig macht, wenn es um bedeutende Interessen wie z. B. „Fortuna gegen Schweinfurth in der LTU-Arena" geht - wäre doch: „Sie haben Funktionsdefizite im Gehirn, sie Gewaltmensch, lassen sie sich behandeln, bevor sie noch mehr schaden stiften, wir mögen Leute wie sie nicht" fett von Plakaten herunter prangen zu lassen, am besten noch von den großen Leuchttafeln, die energiereich sonst für Industriekitsch benutzt werden. Das wäre nach den vorliegenden Erkenntnissen ein erster Ansatz, und ist bestimmt nicht wirkungsloser als das aktuelle: „Ich habe Aids, schützt Euch"! oder: „mit dem Zweiten sieht man besser"! Möglichkeiten so etwas zu kommunizieren, gibt es genug. Ein weiteres Beispiel für ein schönes Plakat, was in der ganzen Stadt hängen könnte, wäre: „Wir dulden keine Kinderschänder, lasst die Finger von ihnen, wir kriegen Euch alle, wir suchen alle Hinterhöfe ab, seid auf der Hut!!" Auch das ist praktisch möglich - wenn man das will!
Es ist in diesem Zusammenhang ohnehin schwer vorstellbar, dass ein jeglicher Bürgermeister nicht schon längst auf solche Ideen gekommen ist, so er doch ein jederzeit „Sauberer" und Menschenfreund für die Stadt ist. Nebenbei: Auch konstante ehrliche Propagierung, von wem eigentlich die größere Gewalt und Gemeinschaden ausgeht, wäre in diesem Kontext geboten. Genau wie von der Stadt im Rahmen der „Sauberkeit" flächendeckende Plakate wie: „Wir sind gegen Korruption und kriminelle Mafia - keine Chance in unserer sauberen, schuldenfreien Stadt" geboten wären, allein um psychologische Zeichen zu setzen.
Unüberspitzt soll das heißen: Radikale Aufklärung, permanentes kollektives Öffentlichmachen wie Verstehen plus Kampagnen mit dem mittelfristigen Ziel der Mentalitätenänderung, so wie es tagtäglich und langjährig in anderen Themenbereichen wie etwa der nachhaltig bewusstseinsverändernden Werbung geschieht!
Das ist nicht zuviel verlangt, machbar und endlich ein schöner erster Anfang, bevor man sich weiterhin nach hinten wegkippend mit sämtlich Gegebenen abfindet.!
Auch oder gerade hier auf dem Gebiet der Gewalt, egal durch wen, muss der „Ruck durch Deutschland" gehen. Der Spaß hört dann auf, wenn die Schlägergruppen so mächtig und furcheinflößend sind, dass man machtlos ist, oder wenn es gar vom Staat selber ausgeht, dann ist die höchste Stufe der Hilflosigkeit erreicht.