Alles wird teurer 

 Milch
Muss das wirklich sein? Begründet wird die generelle Preissteigerung damit: "Weltweite Nachfrage nach Milch und Fleisch steigen, besonders in China und Indien!" Der so genannte Butterberg und Milchsee wurde drastisch abgebaut, jetzt fehlen auch in Deutschland die Reserven. Weltweit wurde 7% weniger Kakao geerntet. Besonders in Afrika, das zum größten Teil Deutschland beliefert. In Polen z.B. fällt die Obsternte voraussichtlich nur halb so hoch aus. Dieses Obst aber benötigen die Marmeladen- und Safthersteller. (Schlagzeilenschwerpunkte Juli 07)

Also weniger Früchte gleich höhere Preise. Schlimm genug: Aber mit welchem Recht wird so eine Hysterie seitens der Medien betrieben. Die Läden und die Lager sind voll, und zwar noch mit Altware. Natürlich wird die Preiserhöhung kommen, weil sie kommen muss, denn jeder möchte gerne daran verdienen. Die Bauern, die ihre Ware anbieten. Der Zwischenhändler, der die Ware vom Bauern kauft und an die Großhändler verkauft. Der Großhändler, der die Ware vom Zwischenhändler kauft und an den Einzelhändler verkauft. Der Einzelhändler der die Ware vom Großhändler kauft und an den Verbraucher verkauft. Und zu guter letzt natürlich der Staat, der durch die Preissteigerungen, Steuermehreinnahmen in Millionenhöhe verbuchen kann.

Der Handel möchte natürlich so schnell wie möglich davon profitieren und erhöht oftmals zu früh die Preise. Eine Rechtfertigung hat er jederzeit. Es steht ja in der Zeitung, und was in der Zeitung steht ist Richtung weisend. „Allein deshalb können wir schon die Preise erhöhen." Aber in Wirklichkeit ist es die Profitgier, die die Händler dazu treibt, die Preise zu erhöhen. Oder wie sonst ist zu erklären, dass etwa ein Eiscafe´ in Düsseldorf-Grafenberg nur einen Tag nach den hysterischen Schlagzeilen die Preise für eine Kugel Eis in Lichtgeschwindigkeit von 60 Cent auf 70 Cent erhöht hat und vor lauter Ungeduld, die Preiserhöhungen frühzeitig erst ins Rollen bringt.

Der Verbraucher hat eigentlich nur die Möglichkeit, solche Läden zu meiden, und dorthin zu gehen, wo er nicht abgezockt wird. Langfristig gesehen hat ein Laden ohnehin nicht viel von so einer Aktion, da der Verbraucher längst nicht mehr alles mit sich machen lässt.

Vermutlich sind diese Preiseskapaden wieder einmal der auch in diesem Fall untätigen Bundesregierung zu verdanken, die mit allen Mitteln an das Geld der Bürger ran will. Diesmal unter dem Tarnmäntelchen: „Die Chinesen sind schuld, die brauchen soviel zu Essen." Wie lange wollen die Bürger dies eigentlich noch hinnehmen, ohne auf die Barrikaden zu springen. Denn eines ist sicher: der Deutsche ist zwar relativ genügsam, aber was passiert, wenn er sich keine Lebensmittel mehr leisten kann? Dieses probiert die Regierung gerade aus.

Sandro Nadinic