Utopistische Fragmente des Wahnsinns

Irre Gedanken und Ungedachtes des renommierten linken Journalisten Jürgen Elsässer, der sich mit zahlreichen Werken einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet hat.

Zitate zu Elsässer:
„Solche Eröffnungen gehen unter die Haut" (Deutschlandfunk); „Verschwörungstheoretiker" (Spiegel) „Spannend wie ein Thriller" (Junge Welt); „Eine Goldgrube an Enthüllungen" (Jean Pierre Cheve`nement, Ex-Außenminister Frankreich)


Auszüge aus seiner Neuveröffentlichung:
Angriff der Heuschrecken - Zerstörung der Nationen und globaler Krieg
Pahl - Rugenstein Verlag 2007, ISBN 3-89144-376-5


        - Aliens -
Aliens
...seit den siebziger Jahren haben Aliens mit der Kolonisation der Erde begonnnen. Im Unterschied zu den traditionellen Kapitalisten leben die Außerirdischen nicht von der Abschöpfung des Mehrwerts, sondern von der Zerstörung der Mehrwertproduktion.Heuschreckenschwärme vertilgen Industriekonzerne auf der ganzen Welt, spucken die darin enthaltene menschliche Arbeitskraft aus und stoßen das ausgewaidete Skelett meistbietend ab - das ist die Quelle ihres Profits.

Flankiert wird der ökonomische und militärische Terror von einem Gehirnwäscheprogramm. Die Medien erzeugen eine Kunstwelt, um die Menschen über ihre wahre Situation hinwegzutäuschen. Die Matrix wirkt mittels Hypnose - das Kaninchen muss auf die Schlange starren und an die Giftzähne glauben. Folglich ist es für Aliens essentiell, die Erdlinge in der Karnickel-Situation zu halten und möglichst jede Form von zwischenmenschlichem Kontakt zu verhindern. Deswegen muss beispielsweise auch das Rauchen verboten werden. „Hast Du mal Feuer?" ist nämlich eine der leichtesten Übungen in Interaktion und selbst von Verklemmten lernbar. Stattdessen propagieren die Aliens die elektronische Vernetzung: Schon die sechsjährigen schicken
sich SMS, die Teenager hängen an den Kabeln vom iPod, die Erwachsenen suchen Sex und sogar Liebe im Chatroom - jeder ist an irgendwelche Apparate angeschlossen, als läge er auf der Intensivstation. Für die Aliens sind so die Konditionierten nicht nur kontrollierbar - man kann sie auch noch zur Kasse bitten. Um die Atomisierung der Gesellschaft voranzutreiben, propagieren die alienistischen Medien den Individualismus als höchste Tugend und stellen jede Form von Kollektivität unter Faschismusverdacht. Familie gilt als die Brutstätte von Neurosen, Psychosen und autoritären Charakteren; Religion und Kirche sind Synonyme für Abtreibungsverbot und Fundamentalismus; Vereine haben meist einen Stammtisch und sind auch sonst mega-out; Gewerkschaften wollen alle in Tarifverträge zwingen. Sonst noch Fragen? Aliens und ihre Anhänger sind hip, wechseln ständig ihr Aktiendepot, ihren Lebensabschnittspartner und ihre sexuelle Orientierung. Sie sind oft im Fitneßstudio und spenden für Nichtregierungsorganisationen, die sich für Schwule in der Mongolei oder Robbenbabys in Sibirien einsetzen...

Micky Mouse trifft Adolf Hitler
Der nationale Faschismus ist passe´ - sein postmoderner Bastard ist globalistisch
...in dem Film „V wie Vendetta" hat sich die älteste Demokratie der Welt in eine Diktatur verwandelt. Im Vereinigten Königreich des Jahres 2018 schlägt Big Ben noch brav die Stunden, die BBC sendet weiter Nachrichten und Musik, im ehrwürdigen Parlament streiten Abgeordnete - doch all das ist nur noch Lüge und Fassade. Die alleinige Macht liegt in den Händen der Einheitspartei „Norsefire", die die Bürger mit umfassender Überwachung und nächtlichen Rollkommandos unter Kontrolle hält. Die christlich-fundamentalistische Diktatur fußt auf Furcht und Propaganda: „Strength through unity. Unity through Strength." Die Insignien der Macht spielen auf den Faschismus an, ein Fernsehprediger ist der Talkmaster-Goebbels dieses Regimes. Die Bevölkerung wird durch gleichgeschaltete TV-Sender permanent indoktriniert, Schwule sind im KZ, es gibt „Schwarze Listen" verbotener Dinge, auf denen sich der Koran ebenso befindet, wie Tschaikowskis „1812" Overtüre und die Bilder von Robert Mapplethorpe.

Die Ultra-Evangelikalen kamen infolge eines Giftgasanschlages mit mehreren tausend Toten zur Macht, der moslemischen Terroristen in die Schuhe geschoben, aber vom eigenen Geheimdienst inszeniert worden war. Die im Film eingespielten Doku-Fetzen von einem Terrorplot in der Londoner Innenstadt könnte Originale sein - aufgenommen am 7. Juli 2005. Alles nur Social-Fiction? Wie weit sind die westlichen Staaten von dieser Antiutopie entfernt? Während des Präsidentschaftswahlkampfes im Oktober 2000 witzelte George W. Bush: „wenn wir in einer Diktatur leben würden, wäre es viel einfacher, jedenfalls solange ich Diktator wäre." Lediglich ein schlechter Scherz? Selbst der frühere Präsidenten-Berater John Dean ist es nicht ganz wohl: „Ich bin besorgt, weil ein proto-faschistisches Verhalten zu erkennen ist, ein Verhalten mit faschistischen Grundmustern.- Sind wir deswegen also auf dem Weg in den Faschismus? - Nein. Aber wir sind davon nicht weit entfernt. -Menschen, die davon etwas verstehen, sagen, dass der Faschismus bei uns mit einem lächelnden Antlitz auftritt uns und dazu bewegt, dort freiwillig Rechte aufzugeben, wo wir vielleicht einmal sagen werden: „Hätten wir das doch nie getan!"

Energischer die Warnung des US-amerikanischen Bestsellerautors Norman Mailer (Die Nackten und die Toten). Er schlug im Jahre 2003 Alarm: „Wir sehen die Vorzeichen drastischer gesellschaftlicher Veränderungen. Wo werden sie enden? Die Antwort lautet: Es könnte eine Form von Faschismus kommen. Allerdings wird es eine banale Ausprägung des Faschismus sein, bis es wieder zu einer Katastrophe kommt. Drei oder vier Attentate wie am 11. September, und Amerika ist ein faschistisches Land."

Drei Jahre nach dem Kassandra-Ruf Mailers beseitigten US-Repräsentantenhaus und Senat beinahe einstimmig eines der Fundamente der angelsächsischen Demokratie. Vor 800 Jahren hat der niedere Adel in England sich mit de Magna-Charta Freiräume gegen Papsttum und Königswillkür erkämpft, im 17. Jahrhundert wurde im Habeas-Korpus-Act jedem Bürger rechtsstaatlicher Schutz gegen die Häscher der Obrigkeit verbürgt. Ende September 2006 verabschiedete beide Häuser der US-Volksvertretung ein Gesetz, das - so die New-York-Times - „Herrn Bush die Macht gibt, so ziemlich jeden, den er will, und solange, wie er will, ohne Anklage ins Gefängnis zu werfen, einseitig die Genfer Konvention auszulegen, das zu autorisieren, was normale Leute als Folter ansehen und Hunderten, die irrtümlich verhaftet wurden, Gerechtigkeit zu verweigern."

Einschneidende Veränderungen wurden schon direkt nach dem 11. September durchgedrückt. Durch den Patriot Act und den Homeland-Security-Act wurden „in bisher nicht gekanntem Ausmaß die Befugnisse der Exekutive erweitert und viele rechtsstaatliche Garantien aufgehoben." Der Kongress verabschiedete dieses Gesetz mit atemberaubender Geschwindigkeit in einem Augenblick, als er gerade aus seinen von Milzbranderregern kontaminieren Büros ausquartiert worden war und die Vorhersage des Justizministers, dass weitere Terroranschläge drohten, sich zu bewahrheiten schien. Präsident Bush unterzeichnete das Gesetz am 26. Oktober 2001, nur sechs Wochen nach den Anschlägen vom 11. September. Abgeordnete beklagten sich, dass sie vor der Abstimmung kein Exemplar des Entwurfs erhalten hatten, ganz zu schweigen davon, dass ihnen Zeit eingeräumt worden wäre, ihn zu lesen. Obendrein hat es zu diesem komplizierten und weit reichenden Gesetz so gut wie keine öffentliche Anhörung oder Debatte gegeben, es hatte keine Beratung stattgefunden, und es war auch kein Ausschußbericht erstellt worden."

Die Gesetze erlauben der Regierung eine umfassende Überwachung der Telekommunikation und des Internets und nahezu unbeschränkte Eingriffe in die Privatsphäre. Der Patriot Act ermöglicht den Behörden unter anderem den Zugang zu den Ausleihdaten öffentlicher Bibliotheken. Oder: Wer sich z. B. in der aktuellen Diskussion für eine liberale Einwanderungspolitik einsetzt, gilt dem offiziellen Washington rasch als Sympathisant von Terroristen. Dem Weißen Haus gegenüber kritisch eingestellte Politiker werden sogar von Regierungsmitgliedern als Helfer von Al-Quaida diffamiert", bilanziert der Deutschlandfunk.

Über die Folgen berichtet ein Zeitungsartikel Mitte Oktober 2006: „Agenten des US-Geheimdienstes haben eine 14-jährige Schülerin mitten im Unterricht abgeführt und verhört, weil sie auf einer Internetseite drastische Kritik an Präsident George W. Bush geübt hatte. Die Agenten hätten Julia Wilson während einer Biologiestunde an einer High School im kalifornischen Sacramento aufgegriffen und mitgenommen, berichtete die Tageszeitung Sacramenteo Bee... Die sommersprossige Zahnspangenträgerin habe sich für eine Fotocollage rechtfertigen müssen, die sie auf der bei Teenagern beliebten Chat-Seite MySpace veröffentlicht habe. Das Bild zeigte den Angaben zufolge den US-Präsidenten, in dessen Hand ein Messer steckt; darunter stand „Kill Bush"...


Auf Vorhandsein überprüfen lassen sich Jürgen Elsässers markige Aussagen der "möglichen Verwirrtheit" am täglichen und faktischen Geschehen, Stichworte dazu wären:

Patriot Act, Antiterrorbekämpfung, Versammlungsverbot, Rechtsradikale, Islamisten, Bildung einer terroristischen Vereinigung, Datenschutz (Bewegungsprofile) Medienzentralismus, Medienkonzerne

Individualisierung (Singles),"Cocooning", Surfen/Chatten, Multimedia-Zerstreuung, Politikverdrossenheit, Global Player, Fusionitis, Konsumfetisch...


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